Der Vorstandschef der deutschen Lufthansa, Jens Ritter, hat angesichts gestiegener Standortkosten mit der Stilllegung weiterer Flugverbindungen von deutschen Flughäfen aus gedroht.
„Wenn Verbindungen unrentabel werden, sind wir gezwungen, Strecken zu reduzieren und die Flugzeuge woanders einzusetzen“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch-Ausgaben).
„Die Liste ist lang“
„Die Liste der Flughäfen, die wir aus betriebswirtschaftlicher Sicht in den Blick nehmen müssen, ist lang: Bremen, Dresden, Köln, Leipzig, Münster, Nürnberg, Stuttgart – um nur einige zu nennen“, sagte Ritter.
Ritter zeigte sich auch enttäuscht über nicht umgesetzten Ankündigungen der deutschen Bundesregierung. „Es ist sehr enttäuschend, dass die Bundesregierung im Haushaltsentwurf für 2026 keinerlei Entlastung für Flüge ab Deutschland plant“, sagte er.
In ihrem Koalitionsvertrag hatten Union und SPD noch Zugeständnisse an die Branche festgehalten und vereinbart, die „luftverkehrsspezifischen Steuern, Gebühren und Abgaben“ zu reduzieren und „die Erhöhung der Luftverkehrsteuer“ zurückzunehmen. Diese Erhöhung war im Mai 2024 in Kraft getreten.